Welche Faktoren sind bei der Wahl eines passenden 3D Drucker für mich wichtig?

Welche Faktoren sind bei der Wahl eines passenden 3D Drucker für mich wichtig?

Ich muss mal einen Schritt weiter kommen, das ist klar. Jetzt lese ich schon so viel über Rapid Prototyping und 3D-Drucker Tests und und und. jetzt heißt es erst einmal wieder: sortieren. Einerseits versuche ich das je bereits durch diesen Blog (heißt es eigentlich richtig dieses Blog?). Ich versuche mal zu clustern welche Faktoren eigentlich wichtig für die Kaufentscheidung sind.

Harte Faktoren:

1. Druckqualität (“Auflösung eines Druckers”)

Die Schichtdicke eines “Layers” wird häufig in Micron angeben. Ist also von 30 Micron die Rede sind die einzelnen Schichten ca. 0.030 mm dick. Also 1 Micron = 0,001 mm. Zur Orientierung: ein menschliches Haar ist 40-120 Micron dick. Die Dicke einer Schicht hängt jedoch nicht nur vom eigentlich Drucker und dem verwendeten Grundstoff ab, ähnlich wie bei herkömmlichen Druckern gibt es häufig unterschiedliche “Auflösungen” für schnellen und HighEnd Druck.

Um ein Gefühl für die aktuellen Geräte zu geben:

  • Im  FFF/FDM Bereich finden sich viele Drucker im Bereich von 100-200 Micron.
  • Im SLA Bereich bewegen sich die aktuellen “Desktop”-Geräte zwischen 10 und 30 Micron.

 

2. Größe  des Druckraumes (maximale Größe eines Ausdrucks)

Für mich einer der entschiedensten Faktoren (steht ja auch an 2ter Stelle). Auf den ersten Blick würde man sich weniger darüber Gedanken machen. Je weiter man sich mit den Möglichkeiten auseinandersetzt, desto öfter kommt man zu der Frage: Kann ich das überhaupt auf einmal drucken, wie funktioniert das wenn man zwei Teile aneinander bauen muss. Hält das überhaupt?

Aktuell habe ich als absolutes MINIMUM 15x15x20cm angesetzt. Vor allem im Bereich SLA sind die Druckgrößen noch sehr eingeschränkt. Das liegt einerseits an der Technologie: der Laser oder DLP Projektor muss ja ohne Abweichung, Verzerrung den “Lichtstrahl” auf die Wanne projizieren. Andererseits ist das Ausgangsmaterial (Resine) relativ teuer (um die 100€ pro Liter).

© www.makerwise.com

© www.makerwise.com

Ein deutlich geringeres Problem stellt die Größe bei FFF/FDM Druckern dar. Da der Druckkopf der bewegliche Teil ist, kann hier “einfach” ein größerer Rahmen verwendet werden. Fast alle Hersteller von FDM Geräten entwickelt aktuell größere Modelle um die Produktrange zu erweitern.

Grundsätzlich zeigt sich aber bei allen Geräten, dass die Größe des Bauraumes ein entscheidender Preisfaktor ist. Durch Material, Herstellungskosten  - aber auch da die Nachfrage bei Desktopgeräten naturgemäß höher ist. Wer hat schon Platz für einen Wohnzimmerfüllenden 3D Drucker (hmmm… ich könnte das Esszimmer umfunktionieren).

Beispiel hier der MakeBot Replicator 2 versus dem neuen MakeBot Replicator Z18:
Laut Makerwise ist bei gleicher Ausstattung (soweit ersichtlich) der Bauraum 6,8 Liter zu 42,5 Liter. Auf den ersten Blick ist nur der Bauraum größer – der Preis liegt bei dem 3-fachen. (2.200€ gegenüber 6.500€).

 

3. Materialien mit denen gedruckt werden kann

Uuiuiuiui… mit dem Thema muss ich mich noch auseinandersetzen. Ich sammle aktuell Daten bzw. Vergleichswerte zu Filamenten für 3D-Drucker. Ehrlich gesagt ist das ziemlich schwierig da jeder Hersteller andere Spezifikationen hat und es inzwischen schon einige Firmen gibt, die eigene Materialien entwickelt. Ich werde mich also entscheiden müssen, ob ich die grundsätzlichen Unterschiede und Eigenschaften von PLA, ABS, Resinen/Harz und weiteren Materialien aufzeige oder versuche auch die ganzen “Exoten” zu sammeln und zu Kategorisieren. Der Markt ist ziemlich stark in Bewegung, so hat im März die Firma DSM den Streit um das beantragte Patent EP1232198A1 bei dem Patentamt München gegen 3dsystems gewonnen. Das führt dazu, dass weiter an diesen Materialien geforscht werden kann.

 

fillament 3d Drucker

©igo3d.de

4. Betriebskosten

Ähnlich dem 2D Drucker Marktes sind es weniger die eigentlichen Concumer/Prosumer Drucker die ein Loch in den Geldbeutel brennen (oder man hat die Kröte bereits geschluckt) sonder die Kosten der Druckmaterialien. Fillament für FDM/FFF Drucker liegen bei ca. 30-50€ pro Kilo. Resine für SLA Drucker variiert ebenfalls stark, man sollte sich aber auf locker 100€ pro Liter einstellen.

Alle Hersteller empfehlen natürlich das eigene Material, es gibt Hersteller die wie DWS Lab bei deren Druckern sogar nur eigene Cardridges verwendet werden können (müsste man sich auch mal ansehen ob die nicht wiederbefüllbar sind). Das erleichtert das Nachfüllen wir aber glaube ich mit ca. 200-300€ zu Buche schlagen (habe das nicht mehr richtig in Erinnerung, finde es auch gerade nicht auf deren Website). Das Tolle: ähnlich einer Nespresso-Maschine werden 10-20 Sorten angekündigt, das ist schon sehr gut.

Mit der Verbreitung von Shops wie http://www.igo3d.com (aus Deutschland) werden die Preise sicherlich sukzessive sinken.

 

 

Softe Faktoren:

1. Verfügbare Informationen und Aufbereitung der Hersteller

Ganz klar unter den soften Faktoren, ich würde sicherlich nicht danach den Kauf entscheiden. Nachdem ich aber unter anderem mit DWS, Formlabs, Solidator, Pegasus (FSL) und noch einem Südamerikanischen Hersteller an dessen Namen ich mich nicht einmal mehr erinnre Kontakt aufgenommen habe ergeben sich schon große Unterschiede. Ich beurteile diese Unternehmen wie folgt:

website fsl3d.com

© Website fsl3d.com

Verfügbarkeit von Informationen:

  • Gibt es einen verbindlichen Kaufpreis?
  • Im Idealfall (macht keiner): was muss ich an Zoll nach Deutschland bezahlen?
  • Gibt es einen Vertrieb in Deutschland oder Europa?
  • Gibt es ein – wenn auch nur ungefähres Lieferdatum?
  • Werden Druckbeispiele in Form von Marko-Aufnahmen auf der Website gezeigt?
  • Gibt es eine Reaktion auf meine Anfragen, ist diese dann professionell?

 

2. Optik: Wie sieht die Kiste aus

Letztendlich eigentlich egal. Aber trotzdem ist man ja Ästeht. Da führen natürlich Hersteller wie Formone oder Makerbot – oder natürlich die echt coolen (bald erscheinenden) Geräte von 3D Systems.

 

3. Realitätscheck: Kann ich das Gerät vorher einmal ansehen

Auch ein weicher Faktor, sind ausreichend Bilder vorhanden können diese ausreichen. Auch bei einem Drucker im Preisbereich von 3-6 tausend Euro. Ein besseres Gefühl hätte ich natürlich trotzdem ;)

 

4. Wiederverkaufswert

Natürlich ein Faktor, der bislang noch nicht anitzipierbar ist. Dabei kommen die verschiedenen Faktoren zusammen und es verhält sich ähnlich eines Autokaufs. Ich gehe davon aus, das ein qualitativ hochwertiger, teurer Drucker bei dem späteren Umstieg auf den nächst größeren, besseren auch einfacher wieder verkauft werden kann. Ich rechne das noch nicht in die Investition ein, halte es aber im Hinterkopf. Hier hat sicherlich der Allrounder mit hohem Verbreitungsgrad (Makerbot) eine bessere Chance als das Nischengerät zur Herstellung von Schmuck (B9 Creator).

 

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